Zeit des Wandels

Ein letzter Blick. Nur noch ein Atemzug. Ich muss los.

Die Haare sträuben sich auf der kalten Haut und die Zeit ist im Begriff sich zu ändern. Die letzten Monate sind wie im Flug vergangen. Nur ein Wimpernschlag im Zeitraffer der Gezeiten und der Wandel beginnt.

Inzwischen ist es Oktober und die Natur zeigt wieder einmal was sie kann. Dunkle Tage, graublaue Himmel und eine wilde Mixtur aus der Farbpalette stehen uns bevor. Jedes Jahr verabschiedet sich der Wald mit einem Feuerwerk der Euphorie. Seine Botschaft ist unumstritten! Ich bin noch immer hier, auch wenn ich gehe.

Ich packe meine Sachen. Rasch und nicht besonders sorgfältig.

Bald muss ich los.

Die ersten Blätter schaukeln im Wind und mir bleibt nicht mehr viel Zeit. Nur eine Sturmböe genügt und alles liegt zu Hauf im Chaos. Welten vermischen sich und bilden ihren eigenen kleinen Farbteppich.

Das ganze Jahr über warten wir darauf dass etwas Neues beginnt oder etwas Besonderes geschieht. Doch sobald der Herbst anbricht, verfallen wir plötzlich in Hektik und müssen noch so viel erledigen bevor es endlich gemütlich werden kann.

Es ist eine wunderbare Zeit. Täglich kann man dabei zusehen wie sich alles verändert und sich auf die bevorstehende Ruhe vorbereitet.

Ich setze mich ans Steuer und ändere den Kurs. Das Ziel ist nicht mehr das gleiche. So ungewohnt und doch so vertraut. Ich drehe den Zündschlüssel. Es geht los.

Der Wind pfeift und sorgt in so mancher Krone für kahle Stellen. Doch bereits auf dem Weg macht sich Wärme und Gelassenheit breit. Sobald die Sehnsucht überwunden ist, wird die Seele in bunte Farben getaucht und ein Ton von Freiheit erklingt.

Ich sehe mich um und stelle fest, dass der Abend bereits die Oberhand gewonnen hat und längst nicht mehr alles so bunt erscheint, wie es sich für mich anfühlt.

Ich ziehe den Schlüssel aus dem Zündschloss und atme noch einmal durch. Ein letzter Blick auf die Kartons — Endlich angekommen!