Ausflug in den Regen

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Ein stressiger Arbeitstag, lästige Amtswege oder nervige Angelegenheiten - All das gehört inzwischen zu unserem Alltag, muss aber nicht unser ständiger Begleiter sein. Oft reicht ein kleines Workout oder ein kurzer Spaziergang durch die Nachbarschaft um den Kopf wieder frei zu bekommen. Die absolute Königsdisziplin lautet jedoch: Geh wandern!

Kein Gedanke ist so schwer als dass er eine ausgedehnte Wanderung überstehen könnte. Ungewohnte Stille, körperliche Anstrengung und die Besinnung auf die Natur vertreiben schnell die Traurigkeit des Alltags. Also schnür deine Wanderschuhe und mach den ersten Schritt!

 

Das Abenteuer ruft…

Der Himmel zog sich bereits etwas zu und der Tag war alles andere als amüsant. Zu viele Aufgaben wollten erledigt werden und zu viele Fragen hagelten auf mich nieder. So ein Büroalltag ist Psychokrieg. Das ist Fakt. Auf lange Sicht kannst du nur gewinnen, wenn du einen Ausgleich findest.

An diesem Tag kam für mich nur eins in Frage: Raus in die Natur und die Kacke von den Hacken laufen. Ein Griff zu den Wanderstiefeln und ein zweiter zur Kamera, schon konnte die Tour beginnen. In den Abendstunden ist im Nationalpark Harz unter der Woche glücklicherweise nicht viel los und das letzte was ich wollte, war eine Traube eifriger Touristen vor meinen Augen.

Gleich zu Beginn versprach der Himmel einiges an Dramatik. Graue Wolken über saftigem Grün, da lacht das Fotografenherz! - Zumindest wenn man keine Postkarten entwerfen möchte. Dem Hochmoor steht eine dramatische Stimmung ohnehin sehr viel besser als Sonnenschein und Himmelblau. Ha! - Bei diesem Ausdruck muss ich immer an das Speiseeis mit der natürlich leuchtenden Farbstoffexplosion denken. Die Farbpallette vor Ort war jedoch gedeckt und alles andere als farbenfroh.

Die Wolken wurden dichter und brachten einen Sommerregen, der nicht schöner hätte sein können. Stetige Tropfen formten ein feines Gewebe, welches die Sicht verschleierte. Die anhaltende Windstille ließ es zu den Klang dieser Sinfonie genießen zu können.

Der Regen hat etwas Magisches. Er erweckt alles zum Leben. Das Grün der Gräser und Blätter wirkt wie poliert und ausgewechselt. Es entsteht ein Leuchten, dass auf Fotos fast schon künstlich wirkt. Und noch etwas Faszinierendes bringt der Regen mit sich. Nebel!

An warmen Sommertagen ziehen Regen und Nebel Hand in Hand durchs Land. Man kann die Uhr danach stellen! Sobald es aufhört zu regnen, sammelt sich die Feuchtigkeit in den Wäldern und steigt kurz darauf als Dunst auf. Die rauchenden Wälder werden sie dann genannt. Doch was uns der Regen mitunter an Kontrast gibt, das kann uns der Nebel auch ganz schnell wieder nehmen. Dafür schenkt er uns das Geheimnisvolle!

An diesem Abend sollte der Nebel noch ein weiteres Geschenk mit sich bringen!

In den ansteigenden Gebirgshöhen kühlt der Nebel im Handumdrehen ab und plötzlich befindest du dich mitten in einer Regenwolke. Ist die Regenjacke erst einmal ausgepackt, bist du meist schon nass bis auf die Haut. Doch ein kleines Abenteuer ist es immer wieder und nichts macht so viel Spaß als durch jede Pfütze zu laufen, wenn es ohnehin keinen Unterschied mehr macht.

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Ein Wechselbad der Gefühle

Sicher am Auto angekommen, machte sich bereits ein seltsames Licht bemerkbar. Wohl gewollt sich durch die Wolkenfront zu drücken. Während der Rückfahrt öffnete sich nach und nach ein wahres Inferno am Firmament. Zeit für einen geeigneten Fotospot gab es nicht mehr, doch die sieben Siegel waren gebrochen, so viel war sicher.

Zu Beginn hatte ich doch etwas von einem tristen Alltag erwähnt, erinnerst du dich noch? Hm…ich hab es bereits vergessen!

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